Wie ist der Strandhafer an den trockenen Standort Weißdüne angepasst?

Mit seinem dichten Wurzelwerk fängt der Strandhafer das Regenwasser auf, bevor es in dem lockeren Sand rasch in tiefere Schichten versickert. Auch ganz dicht an der Oberfläche sind ganz feine Wurzeln, die z.B. Tau aufnehmen. Strandhafer verträgt kein salzhaltiges Wasser, er braucht Süßwasser aus dem Regen- oder Grundwasser. In den höher gelegenen Dünen ist der Strandhafer dem Salzwasser nicht mehr ausgesetzt.

Wie ist der Strandhafer an den dynamischen Standort Weißdüne angepasst?

• Wenn Wurzelausläufer des Strandhafers durch den Wind freigelegt werden treiben aus diesen neue Pflanzen aus, sobald die Wurzeln wieder mit Sand überdeckt werden.
• Wenn eine Pflanze des Strandhafers „übersandet“, sprich durch mit dem Wind herantransportierten Sand zugedeckt wird, wächst er einfach nach oben durch den Sand hindurch und an der Oberfläche und am Sonnenlicht werden wieder neue Blätter ausgebildet. Auch aus den Wurzelausläufern treiben neue Pflanzen aus.

Küstenschutz durch Wurzelpilze im Verborgenen

• Die Dünen sind auch Lebensraum für viele Wurzelpilze. Sie leben für uns nicht sichtbar im Boden und bilden dort ein dichtes Netz aus. Sie werden Mykorrhiza-Pilze genannt und helfen den Dünenpflanzen, Wasser und Nährstoffe besser aufzunehmen. Diese Pilze erfüllen eine weitere wichtige Funktion in den Dünen: Das Pilzgeflecht verklebt die Sandkörner im lockeren Sand und vernetzt zudem die Dünenpflanzen untereinander. Der Sand wird dadurch besser zusammengehalten und vor Verwehung geschützt. Dies trägt zur Stabilisierung der Dünen bei! 150! verschiedene Wurzelpilze sind in den Dünen bekannt.
• Im Sand leben winzige Fadenwürmer. Man nennt sie auch Nematoden. Diese nur wenige Millimeter kleinen Tierchen saugen an den Wurzeln des Strandhafers, wenn keine Bewegungen mehr in der Düne / im Sand stattfinden, sprich die „bewegte Düne zur Ruhe kommt“. Dadurch stirbt der Strandhafer ab und andere Pflanzen besiedeln die Dünen. Mehr dazu erfährst du an Punkt 10.

Strandhafer im Rest der Welt?

Der Strandhafer ist ein „Exportschlager“. Er wird in die ganze Welt als „Dünenbefestiger“ gebracht und dort angepflanzt. Aber z.B. in Neuseeland ist es wie bei uns mit der Kartoffel-Rose: als nicht-heimische Art verdrängt der Strandhafer dort heimische Pflanzen und ist da mittlerweile kein gern gesehener Gast mehr.